Christian Scherg
 
Krisenkommunikation | Reputation | Internet 

März 2014

Esprit Arena Düsseldorf

Posted in Presse 2014

Tageszeitung: Westdeutsche Zeitung

Esprit Arena Düsseldorf

Expertenkommentar von Christian Scherg in der WZ zum Thema Esprit Arena Düsseldorf: Die Düsseldorfer kämpfen statt in der Arena um die Arena, genauer um deren Namen und ums Geld. Schließlich ist so ein Sportsrund ein Renommee-Objekt. Doch genau das scheint Esprit, deren Marke dem Bau den Namen gibt, nicht mehr so zu sehen.

 

Genau genommen würde das Unternehmen das jährliche Entgelt von 900.000 Euro lieber sparen. Aber bei der gerichtlichen Auseinandersetzung scheint Düsseldorf mit seiner Arena-Betreibergesellschaft die Oberhand zu behalten.

Das Resultat wäre, dass das Stadion bis 2019 weiter Esprit-Arena heißt. Was dann: Immerhin macht die Auseinandersetzung deutlich, dass Düsseldorfs Kampfplatz nicht gerade begehrt ist. Sonst würde einerseits Esprit nicht um die Abgabe kämpfen und manch anderer sich um die Aufnahme bemühen. Dies scheint nicht der Fall. Doch musste man das so an die große Glocke hängen? Wäre es nicht besser gewesen, sich heimlich still und leise zu einigen? Am Runden Tisch hätten sich Düsseldorf, die Arena und auch Esprit eine Niederlage ersparen können. Denn als Ergebnis der Auseinandersetzung bleibt auf jeden Fall ein Verlust an Ansehen. Für alle Beteiligten.

Anders als im sportlichen Wettkampf stehen beim Streit um den guten Namen am Ende nicht die Sieger oben auf dem Treppchen und die Verlierer daneben. Viel mehr haben alle mit ihrer verlorenen Reputation zu kämpfen: Esprit, weil sie mit ihrer Klage keinen Erfolg zu haben scheinen, die Arena, weil sie sich als Aushängeschild aufdrängen müssen, der Oberbürgermeister, weil er angeblich Absprachen nicht einhält, und Düsseldorf, weil offensichtlich die Stadt nicht genug Esprit hat für Esprit.

Das Resultat: Die Namen aller Beteiligten tragen in solchem Zusammenhang Schaden davon. Besser wäre es gewesen, gemeinsam einen Renommee-Gewinn zu erzielen. Mit einem ausgewogenen Verhandlungsergebnis wären alle gut beraten gewesen. Schließlich haben die Beteiligten einen guten Ruf, der mit einem akzeptablen Ergebnis bewahrt und sogar gestärkt worden wäre. Gut nur, dass sich wenigstens Fortuna Düsseldorf aus diesem Spiel heraushält. Ohne Frage: Die Fans hätten am liebsten wieder den alten Namen „Rheinstadion“.

Die Chance, hier einen Reputationsgewinn zu verbuchen, hat Düsseldorf aber verpasst. Dabei hätte Rheinstadion wirklich noch Esprit gehabt.

Esprit Arena Düsseldorf | Christian Scherg